Das Thema Wikileaks erreicht inzwischen im weiten Sinne die Bienenhaltung: Clothianidin ist ein systemisches Insektizid, welches in dringendem Verdacht steht, für das Bienensterben verantwortlich zu sein. Das Gift wurde von der Bayer AG zusammen mit Takeda Chemical Industries entwickelt und 2004 in Deutschland zugelassen. Aufgrund eindeutiger Zusammenhänge mit einem großen Bienensterben im Rheintal im Jahr 2008 ruhte die Zulassung, einige Wochen später wurde das Mittel zur Saatgutbeizung teilweise wieder zugelassen.
In einer gemeinsamen Stellungnahme riefen der deutsche Berufsimkerverband, der Naturschutzbund (NABU), die Coordination gegen Bayer-Gefahren sowie die österreichische Umweltorganisation GLOBAL 2000 die deutsche Bundesregierung auf, den Pestiziden bis zur Klärung aller aktuellen Erkenntnisse die Zulassung zu entziehen.
Nach einer nun jüngst über die Internetplattform Wikileaks veröffentlichten Depesche hat in Amerika die zuständige Zulassungsbehörde EPA ("unabhängige Behörde der Regierung der USA zum Schutz der Umwelt und zum Schutz der menschlichen Gesundheit") die Warnungen der eigenen Wissenschafter ignoriert, was die Gefährlichkeit von Clothianidin betrifft. Einen interessanten Bericht zu dieser Veröffentlichung finden Sie hier (englisch).